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Wissenswertes rund um den Ellenbogen

Anatomie und Krankheitsbilder bei Ellenbogenbeschwerden

Das Ellenbogengelenk

Das Ellenbogengelenk verbindet den Oberarmknochen (Humerus) mit den beiden Unterarmknochen Elle und Speiche (Ulna und Radius). Mit diesem Gelenk können wir den Unterarm zum einen beugen und strecken. Zum anderen können wir ihn auch wenden, indem die Speiche eine kreiselnde Bewegung um die Elle ausführt. Wenn man sich den Aufbau des Ellenbogens im Detail anschaut, sieht man, dass es drei Teilgelenke mit einer gemeinsamen Gelenkhöhle und einer einzigen Gelenkkapsel, eine funktionelle Einheit bilden. Zum einen die Gelenkverbindung zwischen Oberarmknochen und Elle, des Weiteren die Verbindung zwischen Oberarmknochen und Speiche; und zuletzt die Gelenkverbindung zwischen Elle und Speiche. Innen und außen verlaufende Seitenbänder stabilisieren das Ellenbogengelenk. Die wichtigsten Nerven befinden und verlaufen auf der Innenseite (Beuge) des Ellenbogens.

Zeichnung Anatomie Ellenbogen Pronation & Supination rechter Arm, Shutterstock

Welche Funktion hat der Ellenbogen?

Mittels des Ellenbogengelenks kann man den Unterarm gegen den Oberarm strecken (Extension) und beugen (Flexion). Zudem kann man mit einer Drehung die Handfläche nach oben (Supination) oder Handfläche nach unten (Pronation) gedreht werden. Bei der Supination verlaufen die beiden Knochen Radius und Ulna parallel zueinander, bei der Pronation sind sie überkreuzt. Das vollständige Bewegungsausmaß kann nur durch die Muskulatur am Ellenbogengelenk ausgeführt werden.

Zeichnung Anatomie Muskeln & Sehnen des Ellenbogens, Shutterstock

Die Muskeln

Die Bewegung des Gelenkes wird durch mehrere Muskeln ermöglicht.

  • Der Biceps brachii ist ein zweiköpfiger Armmuskel der mit seiner langen Endsehne, die in der Ellenbogengrube am Radius ansetzt. Er sorgt für die Beugung des Unterarms gegen den Oberarm. Die Sehne kann aber auch durch Muskelbetätigung durch ihren Verlauf dafür sorgen, dass der Unterarm von der Pronation in die Supinations-Stellung gelangt.

  • Über dem Bizeps liegt der Brachialis, auch Armbeuger genannt. Dieser Muskel trägt ebenfalls zur Beugung bei

  • Der dritte, aber nicht weniger wichtige Armbeugemuskel ist der Brachioradialis (Oberarmspeichenmuskel). Er dient besonders beim Tragen von höherem Gewicht.

  • Die Streckung im Ellenbogen übernimmt ein dreiköpfiger Muskel, der Trizeps-Muskel (Bizeps Brachii). Vom Schulterblatt aus über den Oberarmknochen bis hin zur Rückfläche des Oberarms bzw. bis zur Ellenbogenspitze verläuft dieser Muskel. Zusammen haben die drei Beugemuskeln in Ruheposition einen stärkeren Tonus als der einzige Streckmuskel. Entsprechend ist der locker hängende Unterarm immer in einer leichten Beugeposition.

Welche Krankheitsbilder am Ellenbogen kann es geben?

Bei Stürzen auf die Hand kann es zu Ellenbogenfrakturen kommen. Der Bruch tritt dabei teilweise an unterschiedlichen Stellen auf, denn der Begriff Ellenbogenfraktur beinhaltet alle Frakturen der Speich, der Elle oder des Oberarms, wenn diese in der Nähe des Ellenbogengelenks auftreten. Eine häufige Form der Ellenbogenfraktur ist die Olekranonfraktur (Bruch des ellenbogenseitigen Endes der Elle).

Nicht selten kommen Ellenbogenluxationen vor, also dass das Ellenbogengelenk ausrenkt. Betroffen ist hierbei meist das Humeroulnargelenk, also im Teilgelenk zwischen Oberarmknochen und Elle. Häufig ist der Auslöser einer solchen Luxation der Sturz auf den ausgestreckten oder leicht gebeugten Arm.

Nicht zuletzt ist auch der Ellenbogen nicht vor Arthrose gefeit. Der Gelenkverschleiß kann auch hier zu Tage treten und Schmerzen verursachen.

Das mit weitem Abstand am häufigsten vorkommende Krankheitsbild ist die Epicondylitis, eine schmerzhafte Entzündung des Sehnenansatzes der Unterarmmuskulatur.

Häufiges Krankheitsbild am Ellenbogen

Ein häufig vorkommende Krankheitsbild ist die Epicondylitis, eine schmerzhafte Entzündung des Sehnenansatzes der Unterarmmuskulatur.

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