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Informationen für Patienten

Vorderer Knieschmerz

Schmerzen und Instabilität an der Kniescheibe

Wie entsteht vorderer Knieschmerz?

Vorderer Knieschmerz oder Patellofemorales Schmerzsyndrom (PFSS) kann als Sammelbegriff für verschiedene Knieerkrankungen oder Störungen verstanden werden, die schmerzhafte Beschwerden im vorderen Gelenkanteil um die Kniescheibe (Patella) hervorrufen. Dabei kann das Kniegelenk im Gleitlager zwischen Kniescheibe und Oberschenkel geschädigt werden.

Anatomie Hand

Die Kniescheibe (Patella)

Im Stehen befindet sich die Patella leicht oberhalb und vor dem Kniegelenk. Beim Beugen des Knies gleitet sie über den Oberschenkel und findet dann ab etwa 30°-Beugung zunehmend Führung zwischen den beiden knorpelüberzogenen Gelenkknorren, den Kondylen. Auch die Rückseite der Patella ist mit einer Knorpelschicht überzogen und hat eine konvexe Form, die sie im Gleitlager stabilisieren soll.

Was sind Ursachen für vorderen Knieschmerz?

Bild Knieschmerz Knie mit Händen

Vorderer Knieschmerz kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Er kann z.B. entstehen durch:

  • Eine Fehl- oder Überbelastung der Oberschenkelmuskulatur und des Sehnen- und Bandapparates: Eine Fehlbelastung kann zum Beispiel durch Sportarten mit hohen Sprunganteilen entstehen
  • Auch Fehlbildungen oder Fehlstellungen der Beinachse oder der Patella sind möglich
  • Der Verschleiß des Kniescheibenknorpels kann ebenfalls Beschwerden verursachen. Möglich sind Knorpelverletzungen infolge eines Traumas oder einer Knorpelerweichung. Der degenerative Knorpelverschleiß hinter der Kniescheibe (Retropatellararthrose) ist häufig eine Langzeitfolge nach Verletzungen, permanenter Fehlstellung oder Fehlbelastung. Die Beschwerden setzen nach Zeitpunkt, Art und Intensität sehr individuell, häufig aber im mittleren Lebensalter ein. Sie können auch mit weiterem Knorpelverschleiß im Kniegelenk (Gonarthrose) einhergehen
  • Dysbalancen in der Hüftmuskulatur können ebenso eine Ursache für vorderen Knieschmerz sein - dies betrifft meist jüngere Patienten. Die Folge: Das Bein rotiert im Hüftgelenk nach innen. Das so entstehende unphysiologische Gangbild bezeichnet der Volksmund auch als „über den großen Onkel gehen“. Nicht nur Bewegungseinschränkungen, sondern auch Schmerzen um die Kniescheibe können daraus resultieren

Welche Folgen können daraus entstehen?

Mögliche Folge davon sind Schmerzen oder gar das Herausspringen der Patella aus ihrer Gleitbahn (Patellaluxation). Zur Lateralisation der Patella kommt es meist bei leichter Beugung bis etwa 30 Grad.  Danach erhält die Kniescheibe zunehmend Führung und Stabilisierung durch die beiden Kondylen.

Betroffen sind häufig jüngere und sportlich aktive Menschen. Sie spüren bei Belastung diffuse Schmerzen im vorderen Kniebereich, meist nur eines Beines. Über einen längeren Zeitraum können diese Schmerzen chronisch werden und sogar in Ruhephasen auftreten. Die Kniescheibe kann sich instabil anfühlen oder wegschnappen. Eine genaue Klärung der Ursachen im Einzelfall kann nur durch den behandelnden Arzt erfolgen.

Konservative Behandlungsmöglichkeiten

  • Physiotherapie und individuell abgestimmten Bewegungsübungen: Gezieltes Training kann Fehlbelastungen abbauen und dabei helfen, künftige Überlastungen zu vermeiden
  • Medikamentöse Schmerztherapie sowie physikalische Therapiemaßnahmen
  • Geeignete Knieorthesen: Sie können ggf. zur Unterstützung der Bewegungsübungen, zur Funktionsverbesserung und zur Schmerzreduktion beitragen, um den komplexen Schmerzursachen entgegenzuwirken. Die Orthesen dienen dazu, die Kniescheibe in ihrer physiologisch korrekten Gleitbahn zu stabilisieren. Gerade für die häufig betroffenen jungen Sportler ist es dabei wichtig, dass die Orthesen sie bei der Ausübung ihrer Sportart möglichst nicht behindern. Es gibt ein breites Spektrum an Orthesen, die sich in ihrer Bau- und Funktionsweise unterscheiden und zur Reduzierung des vorderen Knieschmerzes beitragen können
  • Die Behandlung von Dysbalancen der Hüftmuskulatur erfolgt konservativ durch gezieltes Gehtraining und Stärkung bestimmter Muskelgruppen um die Hüfte. Diese physiotherapeutischen Maßnahmen können ebenfalls durch spezielle Hilfsmittel unterstützt werden.

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